Tuesday, August 14, 2007
Auf dem Weg nach San Pedro
Von Potosi bin ich mit einem Sammeltaxi nach Uyuni gefahren.
Uyuni ist eine kleine Stadt im Suedwesten Boliviens. Hier ist nichts los. Und zu allem Ueberfluss muss ich auch noch ein Tag lang auf meine Tour warten. Am Abend schaue ich noch, ob es nicht doch noch ein gescheites Pub gibt oder vielleicht sogar eine Disco. Aber die Stadt besteht nur aus Touri-Restaurants, wo es ueberall nur Pizza gibt, oder aus einheimischen Imbissbuden, wo es immer nur Huehnchen gibt. Wenn die Leute dort tanzen wollen, stellen sie die Anlage raus und tanzen auf der Strasse. Darauf hatte ich aber keinen Bock.
Nach einem Tag Langeweile geht´s dann endlich los und ziemlich bald merke ich, dass sich das Warten gelohnt hat. Ich sitze mit fuenf anderen Touris im Jeep und wir werden die naechsten drei Tage durch atemberaubende Landschaft bis an die Grenze zu Chile fahren. Doch zunaechst machen wir einen kleinen Abstecher zum Eisenbahnfriedhof. Drei Kilomneter ausserhalb der Stadt befinden sich eine Menge alter Zuege, nach denen sich wohl jedes Technikmuseeum die Finger lecken wuerde. Doch hier stehen die Loks nun schon seit ueber 80 Jahren und rosten langsam vor sich hin.
Danach gehts dann zu einem Highlight meiner Reise. Der Salzwueste bei Uyuni. Eine 12 000 qkm grosse Ebene bedeckt mit Salz. Hier wird das Salz fuer Bolivien abgebaut. Auch die Haeuser werden hier aus Salzbloecken gebaut. Fuer 20US$ kann man mitten in der Salzwueste in einem Salzhotel uebernachten.
Den Rest des Tages verbringen wir damit ueber die Salzwueste zu fahren, Photos zu machen und eine Felsinsel in mitten der Salzwueste zu besuchen.
Am naechsten Tag verlassen wir dann die Salzwueste und es geht in die Berge rein. Auf ueber 4000m gibt es hier einige Seen, in denen sich eine Menge Flamingos tummeln. Einige Hundert haben wir gesehen, doch im Sommer sollen sich hier weit aus mehr befinden. Am Abend kommen wir an der Laguna Colorado an, ein See, der sehr roetlich ist. Der dazugehoerige Sonnenuntergang war dann farblich auch sehr passend.
Recht frueh, es ist noch dunkel und ziemlich kalt, brechen wir am naechsten Tag auf. Wir muessen ueber einen 5000m hohen Pass fahren und kommen bei Sonnenaufgang an einem Gysierfeld an. Zu dieser Uhrzeit sind die Gysiere am aktivsten. Kaltes Wasser trifft auf heisses Magmagestein. Je kaelter das Wasser, umso mehr Aktivitaet.
Fuer die Touristen wurde hier auch noch ein kuenstlicher Gysier geschaffen, an dem dann die ueblichen Touri-Photos gemacht werden. Das restliche Feld jedoch ist natuerlich und ueberall brodlet es.
Um uns dann aufzuwaermen fahren wir danach an eine kuenstliche Therme und begruessen den Sonnenaufgang.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch die Wueste kommen wir an der Laguna Verde an, einem gruenlichen See unterhalb des Vulkans Licancabur. Hier nehmen wir dann unser Fruehstueck ein. Ich verabschiede mich von meiner Gruppe, die die ganze Stecke dann wieder zurueck fahren wird und begebe mich Richtung Grenze.
Der Grenzposten ist ein kleines Huette, wo ich mein Ausreisestempel bekomme und auf den Bus wechsle. Nur ein kurzes Stueck auf unbefestigter, staubiger Strasse und wir treffen auf eine saubere, gut asphaltierte Strasse. Ich komme mir vor, als wuerde ich auf ein andere Welt stossen. Die letzten Tage (oder Wochen) habe ich meistens nur Schotterstrassen oder Asphaltstrassen in schlechtem Zustand gesehen, wo ueberall Muell rumlag. Von einem der aermsten Laender Suedamerikas bin ich nun in eines der reichsten (und teuersten) gereist.
In San Pedro de Atacama dann beginnt erstmal die ewig lange Grenzkontrolle. Die Chilenen haben Angst, dass ihre Pflanzen von den ueblichen Krankheiten befallen werden koennten und kontrollieren daher jedes Gepaeckstueck nach Obst oder Gemuese. Der Busfahrer erzaehlt uns aber, dass das nicht konsequent genug durchgefuehrt wird. Nur ein paar Kilometer weiter gibts einen Schwarzmarkt, auf dem man alles bekommt. Vor allem Waren aus Bolivien zum halben Preis.
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1 comment:
Hi Lutz,
das ist echt unglaublich, was du alles erlebst. Vor allem der Tierpark mit all den geretteten, aufgepäppelten Tieren hat mich gerührt. Es ist immer wieder schön, wenn sich jemand um so etwas kümmert.
Weiterhin viele Erlebnisse,
liebe Grüße,
Katrin
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