Monday, August 20, 2007

San Pedro und La Serena

San Pedro de Atacama, 14.8. - 16.8.



Schon im Bus erzaehlt der Fahrer ein wenig ueber San Pedro de Atacama: "muy pequeño, muy tranquilo, muy turistico y muy caro." Und so ist auch das kleine Staedtchen, sehr klein, sehr ruhig, sehr touristisch und vor allem sehr teuer. Ein ziemlicher Kulturschock, wenn man gerade aus dem billigen Bolivien kommt. Die Preise sind hier mit denen in Deutschland vergleichbar.

Gegen Mittag komme ich in dem Dorf an und hole mir erstmal ein paar Pesos, ess eine Kleinigkeit und lege mich schlafen. Am Abend moechte ich dann das Nachtleben in dem Dorf erkunden, doch es gibt hier lediglich ein paar Pubs, die jedoch auch um eins schon dicht machen muessen, eben sehr tranquilo.

Am naechsten Tag leihe ich mir ein Rad und erkunde die Umgebung. Zunaechst geht es in das nahe gelegene Valle de la Muerte, ein kleines felsiges Tal an dessen Ende sich einige Sandduenen auftun, die man mit dem Board hinuntergleiten kann. Ein Board habe ich aber diesmal nicht mitgenommen. Zuviel Aufwand, zumal ich danach gleich weiter will in das 13km entfernte Valle de la Luna. Das Tal heisst hier so wegen der Mondlandschaft, die sich hier auftut. Hier waechst nichts. Zu trocken. Nur Felsen und Sand. Dies macht den Sonnenuntergang um so faszinierender. Die Landschaft des Mondtales und die dahinterliegende Hocheben mit ihren bis zu ueber 6000m hohen Vulkanen werden am Abend in Farben von Orange, ueber Rot bis hin ins Violette und Blaue getunkt.

In der Nacht moechte ich noch eine Tour zu einem kleinen privaten Oberservatorium machen um in die Sterne zu schauen. Die Gegebenheiten hierfuer sind in dieser Wueste am guenstigsten.
Nur 40km entfernt wird zur Zeit das Atacama Large Millimeter Array gebaut. Ein Netzwerk von 64 Radioteleskopen, von denen jedes einen Durchmesser von 12m aufweist. Es soll Objekte 100-mal staerker vergroessern als bisherige Teleskope (www.eso.org/projects/alma/).
Doch leider ziehen -wie schon am Vorabend auch- ueber dem trockensten Fleckchen der Erde am Abend Wolken auf. Ich spare mir daher die Tour fuer eine Besichtigung in einem Oberservatorium und hoffe, dass es evtl. in La Serena besser wird.

Sehr frueh am Morgen -besser gesagt mitten in der Nacht- geht es am naechsten Tag mit dem Touri-Bus zum El-Tatio-Geysirfeld. Es ist das hoechste Geysirfeld der Erde mit einer Menge sprudelnder Geysire, recht nah an der Laguna Colorada, jedoch auf chilenischer Seite. Auch hier wieder sprudelt es nur am Morgen. Kurz nachdem die Sonne aufgegangen ist, ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Auf dem Rueckweg klappern wir noch ein chilenisches Dorf ab. Sehr arm scheint es mir jedoch nicht. Die einzelnen Heuser bestehen zwar aus Lehmziegel und Strohdach, haben jedoch alle eine Solaranlage auf dem Dach und die kleine Kirche ist auch frisch angemalt. Hier essen wir Lama am Spiess und sind mittags wieder zurueck in San Pedro. Fuer den Abend buche ich meine Weiterfahrt nach La Serena, 16h entlang der Transamericana.

La Serena, 17.8 - 19.8.

Ich komme am naechsten Tag zur Mittagszeit in La Serena an. Hier in der Naehe stehen die groessten Observatorien der Erde. Unter anderem wird eventuell hier das groesste Observatorium gebaut, ein Teleskop mit 30m Durchmesser. Auf www.tmt.org soll noch dieses Jahr bekannt gegeben werden, wo es gebaut wird.
Der Himmel ist blau, keine Wolke zu sehen. In der Hoffnung, dass es so bleibt buche ich eine Tour zu dem Mamalluca-Observatorium, einer kleinen Sternwarte, die speziell fuer Touristen gebaut wurde. Die Teleskope hier besitzen nur einen Durchmesser von 30-40cm. Doch man sieht hier schon einiges. Auch mit blossem Auge ist der Himmel beeindruckend. Die Milchstrasse muss man nicht lange suchen. Auch sieht man die Magellanischen Wolken. Durch das Teleskop bekomme ich dann noch den Jupiter mit vier seiner Monde, den Mond in gross und verschiedene Galaxien und Sternhaufen zu Gesicht.


Am naechsten Tag mache ich mich zum nahegelegenen Staedtchen Coquimbo auf. Hier ist gerade Fischmarkt. Jede Menge frischer Fisch wird hier verkauft. Es gibt auch eine Menge Fischrestaurants entlang der Strandpromenade. Daneben stehen eine Menge Souvenirhaendler. Eigentlich wollte ich hier auch noch den Strand besichtigen, doch komme ich nicht weit. Einer der Souvenirhaendler laedt mich auf ein Bier ein. Und so schwatzen wir ein wenig und ich schaue ihm zu, wir er sein Zeug unter die Leute bringt. Ein lustiger Typ, der weiss wie er sein Zeug verkauft. Quatscht jeden an und macht immer wieder seine Witze und tantzt auch mal munter drauf los.

Am Abend schaue ich noch, was das Nachtleben hier zu bieten hat. im Barrio Inglés gibt es jede Menge Pubs und Diskotheken. Fuer jeden ist da was dabei: Salsa, Tango, Jazz, Rock, elektronische Musik - und alles live.

Bin mittlerweile in Santiago angekommen. Werde hier ein paar Tage bleiben und die Umgebung erkunden und danach geht´s weiter nach Mendoza, Argentinien

2 comments:

Jochen said...

Lieber Lutz,
mit Spannung haben wir Deinen neuen Bericht erwartet.
Bolivien ist so interessant, dass ich auch gern einmal hinfahren möchte. Vor allem das Salzhotel hat es mir angetan. Schläft man da auch auf Salzbetten ?
Alles Gute weiterhin
Dein Daddy

Lutz said...

Da ist alles aus Salz. Die Betten, die Stuehle, Tische, die Bar. Ich glaube die Fenster und Tueren waren nicht aus Salz.