Thursday, August 30, 2007

Mendoza


Ich bin nun in dem Land angekommen, wo die Steaks herkommen. Und in der Tat, die sind fantastisch. Da kann man auch mal in Ruhe die Beilagen weglassen :D


Ich musste feststellen, dass man wegen der Museen nicht nach Mendoza kommt. Auch gibt's hier keine architektonischen Meisterleistungen. Die Parks hier sind zwar ganz nett. Aber der eigentliche Grund, warum man nach Mendoza geht, ist wohl der Wein. Und da ca. 80% der gesamten Weinprodution Argentiniens aus der Region um Mendoza kommt, sollte es einen nicht verwundern, dass es hier eine Menge bodegas gibt. Wenn man tatsaechlich jede Weinkellerei in der Umgebung abklappern moechte, braucht man wohl mehrere Wochen.


Da es nicht wirklich eine gute Idee ist, eine Weintour mit dem Auto zu machen, haben sich die Weinkellereien zusammengetan und "Bikes&Wines" ins Leben gerufen. In mehreren Orten kann man sich Fahrraeder ausleihen und mit denen zu den einzelnen Weinkellereien fahren. Dort wird man teils kostenlos durch das Gelaende der bodegas gefuehrt und danach gibt's eine Weinprobe.


Meine Route ging von einem Doerfchen in der Naehe von Maipu, suedlich von Mendoza los. Dort habe ich mir das Weinmuseum angeschaut und zwei Glaeschen vom "La Rural" zu mir genommen(eins vor der Fuehrung und eins danach). Danach gings weiter Richtung Sueden ins "Historias y Sabores". Hier werden nicht nur Pralinen hergestellt, sondern auch diverse Schnaepse. Ich konnte nicht umhin den Grappa Mendoza und den Whiskey "Irish Style" auszuprobieren. Bei der Kellerei "Tempus Alba" habe ich dann einen wirklichen Weinliebhaber geroffen. Der Chilene mit deutschen Vorfahren, der dort die Weinprobe veranstaltet, kennt jeden Wein von jedem Jahrgang und trinkt mit jedem mit. Von ihm kam dann noch der Tipp fuer die letzte Station: "Carinae". Ein sehr kleine, familiaere Weinkellerei mit einem vorzueglichen Gran Reserva.


http://www.maipucunadelvino.com.ar/
http://www.larural.com/
http://www.tempusalba.com/
http://www.carinaevinos.com/

Am Abend brauchte ich nach dem ganzen Wein erstmal ein Bierchen zum Steak. Bier haben sie hier nicht wirklich. Ich hatte die Auswahl zwischen Budweiser und Heineken.

Heute Abend gehts mit dem Nachtbus weiter nach Cordoba

Monday, August 27, 2007

Valparaiso



Ich bin nun in Valpo(Valparaiso), meiner letzten Station in Chile angekommen. Valpo ist ein nicht allzu kleines Staedtchen an der Kueste, westlich von Santiago. Ueber mehrere Huegel befinden sich hier eine Menge schmucker Haeuschen, bunt angemalt und eine Menge enge Gassen ziehen sich durch die ganze Stadt. Man muss jedoch nicht immer die Huegel rauf und runter gehen um die gesamte Stadt zu erkunden. Man kann auch die vielen kleinen Aufzuege, so genannte "ascensores" benutzen, um teilweise Hoehenunterschiede von nicht mehr als 20m zu ueberwinden.



Selbst Pablo Neruda, Literaturnobelpreistraeger hatte Gefallen an diesem Staedtchen gefunden und sein Haus nach all seinen Vorstellungen auf einen dieser Huegel gesetzt.
Sein Haus, ist ein enger kleiner Turm, in dem pro Stockwerk nur ein Zimmer passt. Auf dem obersten Stockwerk befindet sich sein Arbeitszimmer. Darueber wollte er noch einen ueberdimensionalen Vogelkaefig setzen, in dem sich die Voegel "frei" bewegen koennten. Und oben drauf sollte dann noch ein Hubschrauberlandeplatz installiert werden, der spaeter auch fuer Raumschiffe dienen sollte.

Ein weitere interessanter Ort in Valparaiso ist das ausgediente Gefaengnis "La Cárcel". In diesem alten Gefaengnis rosten die Gitterstaebe vor sich hin und junge Kuenstler koennen hier ihren Vorstellungen frei nachgehen. Viele Themen befassen sich hier -passend zur Umgebung- mit dem Begriff der Freiheit.

Und weil das Internet mal ein bisschen schneller hier ist, gibt es noch ein paar Bilderchen mehr.








Saturday, August 25, 2007

Santiago und Umgebung


Nun bin ich in Santiago de Chile angekommen. Die Stadt ist gigantisch, eine Metropole, vergleichbar mit anderen Metropolen dieser Erde. Es hat eine Menge Kirchen, vielleicht nicht ganz so viele Museen, wie Paris, eine Menge Einwohner(4.6 Millionen), viel Verkehr und recht beruehmt ist Santiago fuer den Smog. Zum Glueck ist es noch nicht Sommer. Da soll es mit dem Smog besonders schlimm sein.

Es herrscht hier kein Wuestenklima mehr, eher mediterran. Es wird hier langsam Fruehling und die Baeume fangen an zu bluehen.
Eigentlich wollte ich ein paar Museen besichtigen, doch es ist Montag und montags sind alle Museen zu. Also begebe ich mich zum Parque Metropolitano, einem gruenen Huegel mitten in der Stadt. Mit einer Drahtseilbahn geht es rauf. Von hier hat man einen guten Blick ueber die Stadt und die dahinterliegenden, schneebedeckten Berge. Mit einer Seilbahn geht es dann weiter zu einem benachbarten Huegel. Hier gibt es zwei recht exklusive Schwimmbaeder. Doch es ist noch zu kalt und die Baeder haben zu.

Am naechsten Tag schaue ich mir dann das Museo Chileno de Arte Precolombino an. In diesem Museum sind hervorragende Kunstwerke der praekolumbianischen Zeit ausgestellt. Von den Mayas und Azteken im Raum von Mexiko bis runter zu den Mapuche sind alle grossen Kulturen Suedamerikas vertreten.

Eigentlich wollte ich am naechsten Tag dann raus zum Skifahren, habe dann aber wohl doch den Wecker ueberhoert. Also nix mit Skifahren fuer heute. Ich checke aus dem Hotel aus und fahre raus aufs Land. 80km entfernt in dem kleinen Oertchen San Alfonso gibt es eine kleine Ranch auf der ich mein Zelt aufschlage. Nachdem ich den auf dem Grundstueck befindelichen Wasserfall besucht habe, mache ich mir den Grill an und lege Fleisch und Wuerstel drauf.

Am Tag drauf geht es zunaechst mit dem Bus weiter in das Nachbardorf San Gabriel. Von hier aus faehrt kaum noch ein oeffentliches Verkehrsmittel. Der Postbote nimmt mich dann weiter mit bis zu den Baños Morales. Hier gibt es eine kleine Therme. Doch das Wasser ist nicht besonders warm. Dafuer ist es in dem Dorf noch um so kaelter. Hier haelt immer noch der Winter Einzug. Die Saison hat noch lange nicht begonnen. Alles ist zu. Nur ein paar Hunde streunen durchs Dorf.

Zum Glueck hat der Park Monumento Natural El Morado auf. Ein Park, in dem sich ein nahegelegenen Gletscher befindet. Ich stapfe ein wenig durch die verschneite Schneelandschaft. Baeume hat's hier auf 1800m kaum noch und die Berge sehen mir hier wieder etwas vertrauter aus, schoen mit Schnee bedeckt und keine Stein- und Geroellwuesten mehr. Auf nem Pickup geht es dann wieder zurueck nach San Alfonso.

Am naechsten Tag gehts wieder nach Santiago. Hier schaue ich mir dann den Friedhof an. Der hat schon was. Die meisten werden hier in Betonnischen oder auf winzingen Graebern beerdigt. Wer aber mehr Geld uebrig hat, der kann sich schon etwas mehr leisten. Bis hin zu kleinen Burgen oder kirchenaehnlichen Grabstaetten oder ganzen Familiengruften ist hier alles vertreten.
Ansonsten ist der Tag recht verregnet. Es ist mein erster wirklicher Regentag seit ueber drei Monaten. Doch das Stadtbummeln macht so dann doch nicht wirklich Spass.

Ich schaue mir am naechsten Tag das Museo de la Solidaridad Salvador Allende an. Leider ist hier die Information vom Lonely Planet recht veraltet. Zum einen ist das Museum mittlerweile umgezogen. Zum anderen misse ich die vom LP versprochenen Werke von Matta, Miró und Yoko Ono. Doch hat das Museum auch so seinen Reiz, da es die dunkle Epoche der Pinochet-Zeit (die in Chile sonst sehr gerne verdraengt wird) widerspiegelt. Das Museum wurde zur Feier der sozialistischen Bewegung, die Salvador Allende zur Macht verhalf, gegruendet und musste daher in der Zeit der Pinochet-Diktatur sein Dasein im Untergrund fristen.


Ich hab's geschafft frueh aufzustehen. Am Himmel keine Wolke zu sehen. Das schlechte Wetter hat sich verzogen. Oben auf dem Berg hatte es die letzten Tage zehn Zentimeter Neuschnee gegeben.
Und nun: blauer Himmel und Sonnenschein und klasse Schnee. Trotzdem ist es ziemlich kalt und der Schnee ist auch am Nachmittag noch nicht zu nass. Ich treffe im Lift auf zwei Amerikaner, die in Santiago fuer eine englische Wirtschaftszeitung arbeiten. Gemeinsam fahren wir den ganzen Tag nur noch querfeldein, ab von jeglichen Pisten. Da sie hier den ganzen Winter ueber am Wochenende Skifahren gehen, kennen sie die Gegend auch recht gut und zeigen mir die besten Routen.

Die Saison ist hier uebrigens ein wenig laenger. Von Juni bis Dezember kann man Skifahren/Snowboarden gehen. Und obwohl es in Santiago selber nur sehr selten unter null Grad hat, ist das Skigebiet nur eine Stunde entfernt.

Monday, August 20, 2007

San Pedro und La Serena

San Pedro de Atacama, 14.8. - 16.8.



Schon im Bus erzaehlt der Fahrer ein wenig ueber San Pedro de Atacama: "muy pequeño, muy tranquilo, muy turistico y muy caro." Und so ist auch das kleine Staedtchen, sehr klein, sehr ruhig, sehr touristisch und vor allem sehr teuer. Ein ziemlicher Kulturschock, wenn man gerade aus dem billigen Bolivien kommt. Die Preise sind hier mit denen in Deutschland vergleichbar.

Gegen Mittag komme ich in dem Dorf an und hole mir erstmal ein paar Pesos, ess eine Kleinigkeit und lege mich schlafen. Am Abend moechte ich dann das Nachtleben in dem Dorf erkunden, doch es gibt hier lediglich ein paar Pubs, die jedoch auch um eins schon dicht machen muessen, eben sehr tranquilo.

Am naechsten Tag leihe ich mir ein Rad und erkunde die Umgebung. Zunaechst geht es in das nahe gelegene Valle de la Muerte, ein kleines felsiges Tal an dessen Ende sich einige Sandduenen auftun, die man mit dem Board hinuntergleiten kann. Ein Board habe ich aber diesmal nicht mitgenommen. Zuviel Aufwand, zumal ich danach gleich weiter will in das 13km entfernte Valle de la Luna. Das Tal heisst hier so wegen der Mondlandschaft, die sich hier auftut. Hier waechst nichts. Zu trocken. Nur Felsen und Sand. Dies macht den Sonnenuntergang um so faszinierender. Die Landschaft des Mondtales und die dahinterliegende Hocheben mit ihren bis zu ueber 6000m hohen Vulkanen werden am Abend in Farben von Orange, ueber Rot bis hin ins Violette und Blaue getunkt.

In der Nacht moechte ich noch eine Tour zu einem kleinen privaten Oberservatorium machen um in die Sterne zu schauen. Die Gegebenheiten hierfuer sind in dieser Wueste am guenstigsten.
Nur 40km entfernt wird zur Zeit das Atacama Large Millimeter Array gebaut. Ein Netzwerk von 64 Radioteleskopen, von denen jedes einen Durchmesser von 12m aufweist. Es soll Objekte 100-mal staerker vergroessern als bisherige Teleskope (www.eso.org/projects/alma/).
Doch leider ziehen -wie schon am Vorabend auch- ueber dem trockensten Fleckchen der Erde am Abend Wolken auf. Ich spare mir daher die Tour fuer eine Besichtigung in einem Oberservatorium und hoffe, dass es evtl. in La Serena besser wird.

Sehr frueh am Morgen -besser gesagt mitten in der Nacht- geht es am naechsten Tag mit dem Touri-Bus zum El-Tatio-Geysirfeld. Es ist das hoechste Geysirfeld der Erde mit einer Menge sprudelnder Geysire, recht nah an der Laguna Colorada, jedoch auf chilenischer Seite. Auch hier wieder sprudelt es nur am Morgen. Kurz nachdem die Sonne aufgegangen ist, ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Auf dem Rueckweg klappern wir noch ein chilenisches Dorf ab. Sehr arm scheint es mir jedoch nicht. Die einzelnen Heuser bestehen zwar aus Lehmziegel und Strohdach, haben jedoch alle eine Solaranlage auf dem Dach und die kleine Kirche ist auch frisch angemalt. Hier essen wir Lama am Spiess und sind mittags wieder zurueck in San Pedro. Fuer den Abend buche ich meine Weiterfahrt nach La Serena, 16h entlang der Transamericana.

La Serena, 17.8 - 19.8.

Ich komme am naechsten Tag zur Mittagszeit in La Serena an. Hier in der Naehe stehen die groessten Observatorien der Erde. Unter anderem wird eventuell hier das groesste Observatorium gebaut, ein Teleskop mit 30m Durchmesser. Auf www.tmt.org soll noch dieses Jahr bekannt gegeben werden, wo es gebaut wird.
Der Himmel ist blau, keine Wolke zu sehen. In der Hoffnung, dass es so bleibt buche ich eine Tour zu dem Mamalluca-Observatorium, einer kleinen Sternwarte, die speziell fuer Touristen gebaut wurde. Die Teleskope hier besitzen nur einen Durchmesser von 30-40cm. Doch man sieht hier schon einiges. Auch mit blossem Auge ist der Himmel beeindruckend. Die Milchstrasse muss man nicht lange suchen. Auch sieht man die Magellanischen Wolken. Durch das Teleskop bekomme ich dann noch den Jupiter mit vier seiner Monde, den Mond in gross und verschiedene Galaxien und Sternhaufen zu Gesicht.


Am naechsten Tag mache ich mich zum nahegelegenen Staedtchen Coquimbo auf. Hier ist gerade Fischmarkt. Jede Menge frischer Fisch wird hier verkauft. Es gibt auch eine Menge Fischrestaurants entlang der Strandpromenade. Daneben stehen eine Menge Souvenirhaendler. Eigentlich wollte ich hier auch noch den Strand besichtigen, doch komme ich nicht weit. Einer der Souvenirhaendler laedt mich auf ein Bier ein. Und so schwatzen wir ein wenig und ich schaue ihm zu, wir er sein Zeug unter die Leute bringt. Ein lustiger Typ, der weiss wie er sein Zeug verkauft. Quatscht jeden an und macht immer wieder seine Witze und tantzt auch mal munter drauf los.

Am Abend schaue ich noch, was das Nachtleben hier zu bieten hat. im Barrio Inglés gibt es jede Menge Pubs und Diskotheken. Fuer jeden ist da was dabei: Salsa, Tango, Jazz, Rock, elektronische Musik - und alles live.

Bin mittlerweile in Santiago angekommen. Werde hier ein paar Tage bleiben und die Umgebung erkunden und danach geht´s weiter nach Mendoza, Argentinien

Tuesday, August 14, 2007

Auf dem Weg nach San Pedro


Von Potosi bin ich mit einem Sammeltaxi nach Uyuni gefahren.

Uyuni ist eine kleine Stadt im Suedwesten Boliviens. Hier ist nichts los. Und zu allem Ueberfluss muss ich auch noch ein Tag lang auf meine Tour warten. Am Abend schaue ich noch, ob es nicht doch noch ein gescheites Pub gibt oder vielleicht sogar eine Disco. Aber die Stadt besteht nur aus Touri-Restaurants, wo es ueberall nur Pizza gibt, oder aus einheimischen Imbissbuden, wo es immer nur Huehnchen gibt. Wenn die Leute dort tanzen wollen, stellen sie die Anlage raus und tanzen auf der Strasse. Darauf hatte ich aber keinen Bock.

Asi es la vida - So ist das Leben

Nach einem Tag Langeweile geht´s dann endlich los und ziemlich bald merke ich, dass sich das Warten gelohnt hat. Ich sitze mit fuenf anderen Touris im Jeep und wir werden die naechsten drei Tage durch atemberaubende Landschaft bis an die Grenze zu Chile fahren. Doch zunaechst machen wir einen kleinen Abstecher zum Eisenbahnfriedhof. Drei Kilomneter ausserhalb der Stadt befinden sich eine Menge alter Zuege, nach denen sich wohl jedes Technikmuseeum die Finger lecken wuerde. Doch hier stehen die Loks nun schon seit ueber 80 Jahren und rosten langsam vor sich hin.

Danach gehts dann zu einem Highlight meiner Reise. Der Salzwueste bei Uyuni. Eine 12 000 qkm grosse Ebene bedeckt mit Salz. Hier wird das Salz fuer Bolivien abgebaut. Auch die Haeuser werden hier aus Salzbloecken gebaut. Fuer 20US$ kann man mitten in der Salzwueste in einem Salzhotel uebernachten.

Salzhotel
Den Rest des Tages verbringen wir damit ueber die Salzwueste zu fahren, Photos zu machen und eine Felsinsel in mitten der Salzwueste zu besuchen.



Am naechsten Tag verlassen wir dann die Salzwueste und es geht in die Berge rein. Auf ueber 4000m gibt es hier einige Seen, in denen sich eine Menge Flamingos tummeln. Einige Hundert haben wir gesehen, doch im Sommer sollen sich hier weit aus mehr befinden. Am Abend kommen wir an der Laguna Colorado an, ein See, der sehr roetlich ist. Der dazugehoerige Sonnenuntergang war dann farblich auch sehr passend.



Recht frueh, es ist noch dunkel und ziemlich kalt, brechen wir am naechsten Tag auf. Wir muessen ueber einen 5000m hohen Pass fahren und kommen bei Sonnenaufgang an einem Gysierfeld an. Zu dieser Uhrzeit sind die Gysiere am aktivsten. Kaltes Wasser trifft auf heisses Magmagestein. Je kaelter das Wasser, umso mehr Aktivitaet.



Fuer die Touristen wurde hier auch noch ein kuenstlicher Gysier geschaffen, an dem dann die ueblichen Touri-Photos gemacht werden. Das restliche Feld jedoch ist natuerlich und ueberall brodlet es.
Um uns dann aufzuwaermen fahren wir danach an eine kuenstliche Therme und begruessen den Sonnenaufgang.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch die Wueste kommen wir an der Laguna Verde an, einem gruenlichen See unterhalb des Vulkans Licancabur. Hier nehmen wir dann unser Fruehstueck ein. Ich verabschiede mich von meiner Gruppe, die die ganze Stecke dann wieder zurueck fahren wird und begebe mich Richtung Grenze.

Der Grenzposten ist ein kleines Huette, wo ich mein Ausreisestempel bekomme und auf den Bus wechsle. Nur ein kurzes Stueck auf unbefestigter, staubiger Strasse und wir treffen auf eine saubere, gut asphaltierte Strasse. Ich komme mir vor, als wuerde ich auf ein andere Welt stossen. Die letzten Tage (oder Wochen) habe ich meistens nur Schotterstrassen oder Asphaltstrassen in schlechtem Zustand gesehen, wo ueberall Muell rumlag. Von einem der aermsten Laender Suedamerikas bin ich nun in eines der reichsten (und teuersten) gereist.




In San Pedro de Atacama dann beginnt erstmal die ewig lange Grenzkontrolle. Die Chilenen haben Angst, dass ihre Pflanzen von den ueblichen Krankheiten befallen werden koennten und kontrollieren daher jedes Gepaeckstueck nach Obst oder Gemuese. Der Busfahrer erzaehlt uns aber, dass das nicht konsequent genug durchgefuehrt wird. Nur ein paar Kilometer weiter gibts einen Schwarzmarkt, auf dem man alles bekommt. Vor allem Waren aus Bolivien zum halben Preis.


Friday, August 10, 2007

Potosi und die Minen



Mit einem Sammeltaxi bin ich nun weiter nach Potosi gefahren. In der einstmals reichsten Stadt der Welt kommen Kirchenfans voll auf ihre Kosten. Ueber 80 Kirchen sind waehrend des Silberbooms im fruehen 17. Jahrhundert gebaut worden. Aus dem Cerro Rico wird seit 400 Jahren Silber, Kupfer und Zinn abgebaut.


Waehrend der Kolonialzeit wurden Tonnen von Silber aus dem Berg gefoerdert und nach Spanien verschifft. Unter widrigsten Bedingungen mussten die Indigenen hier vier Monate lang in der Mine in Zwoelf-Stunden-Schichten das Silber abbauen und hatten nicht einmal genuegend Geld um sich Kerzen fuer ihre Arbeit in den Minen leisten zu koennen. Viele von denen haben die Strapazen nicht ueberlebt.
Man sagt, dass die Spanier aus dem Berg soviel Silber herausgeholt haetten, dass sie eine Bruecke aus purem Silber von Suedamerika nach Spanien haetten bauen koennen und eine weitere aus den Knochen von den Arbeitern, die es aus den Minen nicht mehr lebend geschafft haben.



Zwar gehoeren heute die Minen angeblich den Arbeitern, doch haben sich die Bedingungen in den Minen bis heute nicht sehr viel verbessert. Dynamit hat das Schwarzpulver abgeloest und einige elektrische Winden befoerden das Gestein aus dem Berg. Ansonsten hat die Technik aber nicht weiter Einzug gehalten. Die Ganege sind zum Teil so eng, dass man nur noch liegend durch kommt. Zwei Stunden lang war ich in dem Berg. Die Luft ist dort sehr staubig und mit Arsen und Asbest verseucht. Ich bin wirklich froh wieder draussen zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Arbeiter unter diesen Bedingungen zehn Stunden am Tag arbeiten koennen, geschweige denn vier Monate in dem Berg eingeschlossen zu sein.


Bin mittlerweile in Uyuni angelangt und werde in zwei Tagen ueber die Salzwueste 3 Tage lang mit dem Jeep reisen um am Ende in San Pedro de Atacama, Chile zu sein.

Sucre


Sucre, 6.8 - 7.8

Zunaechst ging es von Villa Tunari mit dem Bus wieder zurueck nach Cochabamba und danach gleich weiter mit dem Nachtbus nach Sucre.
Es ist nun fuenf Uhr morgens und ich bin in Sucre. Die Strassen sind menschenleer. Es ist Nationalfeiertag. In La Paz haetten die Menschen bis in den Morgen reingefeiert. Ich wecke den Hotelbesitzer auf um mich noch fuer ein paar Stuendchen hinzulegen. Vielleicht ist ja spaeter noch fiesta.

Ich wache von der Parade auf. Auf den Strassen sind jede Menge Menschen. Man kommt kaum durch. Jeder will den Umzug sehen. Nur durch Umwege komme ich auf den Hauptplatz. Ich gehe erstmal was fruehstuecken. Hier lerne ich mal wieder einen Deutschen kennen. Wir schauen uns danach die Parade an. Jede Menge Menschen, die alle "Ca-pi-ta-lia" schreien. Sucre moechte wieder Hauptstadt werden. Die meisten Institutionen sind momentan in La Paz angesiedelt. Nur der Oberste Gerichtshof ist noch in Sucre.



Am Abend versuchen wir noch irgendwo eine Party aufzutreiben. Wir dachten, dass das beim Tag der Unabhaengigkeit in einem Land wie Bolivien, wo jeder Grund zum Feiern verwendet wird, nicht allzu schwer sein sollte. Doch weit gefehlt. Wir klappern einige Diskotheken, die uns empfohlen wurden ab. Doch entweder sind die zu oder es ist fast nichts los. Die Diskothek wo am meisten los war, hatte Karaokeabend. Alte Herren haben hier irgendwelche Schnulzen nachgesungen. Darauf haben wir dann gerne verzichtet. Also nix mit fiesta und ich gebe hiermit meine Stimme fuer La Paz als Hauptstadt.



Am naechsten Tag schaue ich mir noch einige Sehenswuerdigkeiten der sogenannten weissen Stadt an. Die meisten Gebaeude in der Innenstadt bestehen entweder aus weissem Kalkstein oder sind weiss angemalt. Die Stadt macht einen sehr gepflegten Eindruck und es gibt eine Menge Kirchen, Kloester und Museen zu sehen.

Eine weitere Attraktion sind die Fussabdruecke von Dinos etwas ausserhalb der Stadt. Vor einigen Millionenjahren haben hier einige Dinosaurier ihre Spuren hinterlassen. Leider durften wir nicht allzu nah an die Abdruecke ran und mussten sie durch ein Fernglas anschauen.

Monday, August 6, 2007

Villa Tunari


Nur vier Stunden entfernt von Cochabamba liegt das kleine verschlafene Dorf Villa Tunari. An diesem Wochenende ist hier ein nicht zu kleines Fest. Es wird eine Menge lecker Fisch serviert und es fliesst eine Menge Bier. Am Montag ist zudem Feiertag in ganz Bolivien. Das bedeutet, das viele Cochabambinos hierher kommen um zwei Tage lang Party zu machen. Also nix mit "verschlafen".



Die Party geht schon im Bus los. Eine Gruppe von Studenten laedt mich zu Singani mit Sprite ein. Die sind schon im Bus blau. Irgendwie erinnert mich das an die Studienfahrt nach Berlin zu Schulzeiten (lang ist´s her).
In Villa Tunari angekommen verabschiede ich mich von der Gruppe und schaue mir noch schnell das Orchideario, ein Museum mit ueber 70 verschiedenen Orchideenarten an. Leider ist nicht gerade die Zeit fuer die Pflanzen, so dass ich nur wenige in Bluete gesehen hab.



Am naechsten Tag geht´s dann in den Parque Machía. Hier werden Tiere, die in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten worden, wieder aufgepaeppelt. 700 Affen, 8 Pumas, 2 Ozellots, ein Baer und mehrere Papagaien befinden sich hier zur Zeit in Pflege. Saemtliche Sachen, die ich in meinen Taschen hab, muss ich zunaechst an der Rezeption des Parkes abgeben. Nichts darf sich in meinen Taschen mehr befinden. Nur die Kamera darf ich mit in den Park nehmen, die ich wiederum die ganze Zeit in der Hand halten muss. Der Grund dafuer sind die Affen. Die klettern an einem hoch und durchsuchen saemtliche Taschen. Auch Reisverschluesse sind fuer die kein Hinderniss. Die koennen sie mit Leichtigkeit oeffnen. Wuerde man denen einen Schluessel in die Hand geben, waeren die sogar faehig das dazugehoerige Schloss zu oeffnen. Es gibt einige Geschichten, wie die Affen Geldbeutel erbeutet haben und es geht das Geruecht rum, dass sich irgendwo in dem Wald ein riesiger Schatz befindet, den die Affen erbeutet haben.



Nachdem ich einige Stunden mit den Affen gespielt habe, mache ich mich auf zum mirador um einen Blick ueber das Dorf und den dahinterliegenden Regenwald zu bekommen. Auf dem Rueckweg begegne ich dann noch einem alten Puma, der gerade Gassi gefuehrt wird. Bis auf einen halben Meter bin ich an die Katze gekommen. Wenn man sich in dem Park fuer einen Monat verpflichtet, Freiwilligenarbeit zu leisten, kann man unter anderem mit den grossen Katzen arbeiten und diese Gassi zu fuehren.

Wer Lust dazu hat, hier die Seite von dem Park: www.intiwarayassi.org



Am Abend bin ich dann auf das Fest gegangen und hab einige Cochabambinos kennengelernt und mit denen bis in die Nacht gefeiert. Die wissen wie man feiert. Das Bier ist in Stroemen geflossen und Sperrstunde kennen die auch nicht. Viel geschlafen hab ich die Nacht nicht.
Das bolivianische Fernsehen war uebrigens auch da und musste mich Gringo unbedingt auch noch interviewen. Ich hab zwar nix verstanden, hab einfach nur erzaehlt, wie toll das Fest sei. Wahrscheinlich bin ich jetzt die Lachnummer fuer die naechsten Wochen. Meine amigos fuer den Abend fanden es zumindest ziemlich witzig.

Bin nun mittlerweile nach 14h Busfahrt durch die Nacht in Sucre angekommen. Heute ist gerade Nationalfeiertag und hier folgt eine Parade nach der anderen. Bleibe fuer ein paar Tage hier und fahre dann weiter nach Potosi