Friday, August 10, 2007

Potosi und die Minen



Mit einem Sammeltaxi bin ich nun weiter nach Potosi gefahren. In der einstmals reichsten Stadt der Welt kommen Kirchenfans voll auf ihre Kosten. Ueber 80 Kirchen sind waehrend des Silberbooms im fruehen 17. Jahrhundert gebaut worden. Aus dem Cerro Rico wird seit 400 Jahren Silber, Kupfer und Zinn abgebaut.


Waehrend der Kolonialzeit wurden Tonnen von Silber aus dem Berg gefoerdert und nach Spanien verschifft. Unter widrigsten Bedingungen mussten die Indigenen hier vier Monate lang in der Mine in Zwoelf-Stunden-Schichten das Silber abbauen und hatten nicht einmal genuegend Geld um sich Kerzen fuer ihre Arbeit in den Minen leisten zu koennen. Viele von denen haben die Strapazen nicht ueberlebt.
Man sagt, dass die Spanier aus dem Berg soviel Silber herausgeholt haetten, dass sie eine Bruecke aus purem Silber von Suedamerika nach Spanien haetten bauen koennen und eine weitere aus den Knochen von den Arbeitern, die es aus den Minen nicht mehr lebend geschafft haben.



Zwar gehoeren heute die Minen angeblich den Arbeitern, doch haben sich die Bedingungen in den Minen bis heute nicht sehr viel verbessert. Dynamit hat das Schwarzpulver abgeloest und einige elektrische Winden befoerden das Gestein aus dem Berg. Ansonsten hat die Technik aber nicht weiter Einzug gehalten. Die Ganege sind zum Teil so eng, dass man nur noch liegend durch kommt. Zwei Stunden lang war ich in dem Berg. Die Luft ist dort sehr staubig und mit Arsen und Asbest verseucht. Ich bin wirklich froh wieder draussen zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Arbeiter unter diesen Bedingungen zehn Stunden am Tag arbeiten koennen, geschweige denn vier Monate in dem Berg eingeschlossen zu sein.


Bin mittlerweile in Uyuni angelangt und werde in zwei Tagen ueber die Salzwueste 3 Tage lang mit dem Jeep reisen um am Ende in San Pedro de Atacama, Chile zu sein.

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