Saturday, June 30, 2007

Isla de Sol



Copacabana und Isla del Sol, 27.6. - 30.6.

Endlich bin ich in Bolivien. Der Grenzuebertritt war ueberhaupt kein Problem. Hab noch Geschichten gehoert, wie die Einheimischen an der Grenze durch allerlei Tricks an das Geld der Touristen kommen wollten. Doch hab ich davon nichts mitbekommen.

Die erste Station ist Copacobana am Titicacasee. Die Kirche in der Stadt veranstaltet hier taeglich eine Segnung fuer Automobile, besser gesagt fuer alles was Raeder hat. Die Autos werden bunt geschmueckt. Es werden vor dem Auto ein paar Tropfen Bier gegossen (der Rest vom Kasten wird natuerlich getrunken). Und danach wird heimgefahren. Kann ja dann nix mehr passieren. Auto ist ja gesegnet worden.


Von Copa gehts dann mit dem Boot auf die Isla del Sol. Das Dorf an der Anlegestelle ist jedoch ein bisschen zu touristisch. Obwohl ich spaet dran bin, entschliesse ich mich trotzdem noch die 10km bis in den Norden zu laufen um dort mein Zelt aufzuschlagen. Der Tourismus hinterlaesst im uebrigen auch hier seine Spuren. Hinter jedem Haus bettelnde Kinder, die nach caramelos oder bolivianos fragen. Das kann ich mittlerweile ueberhaupt nicht mehr leiden und die bekommen von mir auch nix. Ein (Rotz)Bengel wollte -nachdem ich ihm gesagt hab, dass ich nix hab- nen Stein nach mir werfen. Die nichttouristischen Treks gefallen mir da mittlerweile immer besser. Da ist alle noch urspruenglicher.
Zum Sonnenuntergang erreiche ich dann endlich den Strand im Norden, wo ich mein Zelt mit den letzten Sonnenstrahlen aufschlage.



Mit den ersten Sonnenstrahlen wache ich auf. Ich beginne den Tag gemuetlich. Mach mir erst mal nen Tee und ein Fruehstueck, bestehend aus Nudelsuppe, Oliven und bissle Kaese. Zu mir gesellen sich spaeter zwei Kinder, die gerade Schafe hueten (und nicht betteln). Ueberrascht davon, dass es auf der Insel doch noch paar Kinder gibt, die vom Tourismus nicht komplett verzogen sind, gebe ich ihnen ein paar Kekse und den Rest von meinem Fruehstueck.

Ich mache mich dann auf die Ruinen im Norden der Insel zu besuchen, die schon vor den Inkas errichtet wurden. Hier befindet sich auch der "Titi-Karka", der Puma-Felsen. Angeblich hat der See seinen Namen von genau diesem Felsen. Doch braucht man sehr viel Fantasie um nen Puma in dem Felsen zu erkennen. Ich hab da keine Katze gesehen (auch nachdem mir ein Lokal gezeigt hat, wo sich angeblich Augen und Ohren der Katze befinden).

Nach den Ruinen springe ich noch kurz in den See. Kann nicht von der Insel gehen ohne einmal im See geschwommen zu sein ;) Doch war er nicht wirklich warm.




Wieder im Sueden angekommen, stelle ich fest, dass ich das Boot zurueck zum Festland verpasst hab und muss noch eine Nacht auf der Insel verbringen. Bei einem Bierchen geniesse ich die Aussicht vom Hostel aus. Am Abend gehe ich noch auf den naechst gelegenen Huegel um den Sonnenuntergang anzuschauen. Hier lerne ich nen Tuerken kennen, der bei ner Airline arbeitet und fuer umme um die halbe Welt fliegen kann (auch will :D). Wir gehen gemeinsam nach dem Sonnenuntergang lecker Fisch essen und lernen noch nen Schweizer und nen Deutschen kennen. Isla del Sol scheint einer der Hauptknotenpunkte des Gringo-Trails zu sein. Gemeinsam beschliessen wir am naechsten Tag zureuck zum Festland zu fahren und dann weiter nach La Paz.



Die Fahrt nach La Paz ist auch ein wenig abenteuerlich. Wir muessen noch ein letztes Mal den See ueberqueren. Dafuer muessen wir alle den Bus verlassen. Der Bus wird auf nem Floss-artigen Boot ueber den See geschifft und wir muessen die Faehre nehmen.

Tuesday, June 26, 2007

Vulkan Misti



Nun ist es beschlossen. Ich werde den Hausberg von Arequipa besteigen. Nur 10km von der Stadt entfernt ragt der 5822m hohe Vulkan ueber die Stadt. Ich buche eine Tour, da der Hinweg sonst ein bisschen umstaendlicher und teurer waere und ich diesmal doch gerne eine Begleitung haette.



Am naechsten Tag holt mich dann mein Bergfuehrer ab. Mit mir ist noch ein polnisches Paerchen unterwegs, dass schon einige Touren in Peru und vorher schon im Kaukasus unternommen hatte. Wir fahren zum Fusse des Vulkans und steigen die Suedroute auf. Anfangs geht es noch an Graessern und Straeuchern vorbei, spaeter dann nur noch ueber Geroell. Auf ca. 4700m Hoehe haben wir dann unser Ziel erreicht und schlagen unser Lager auf. Nach dem Abendessen gehen wir dann zeitig -mit dem Sonnenuntergang- schlafen.



Es ist 1:00 in der Nacht und ich werde geweckt. Um halb zwei gibt es dann Fruehstueck und um 2:00 machen wir uns dann in der Dunkelheit auf den Gipfel zu stuermen. Um 8:00 haben wir dann endlich den aeusseren Kraterrand erreicht. Die Luft ist hier schon ziemlich duenn und ich muss nach jedem Schritt mehrmals Luft holen um den naechsten zu setzen. Desweiteren weht ein kalter Wind. Man koennte sagen es ist leicht ungemuetlich. Nach weiteren 45 Minuten haben wir dann endlich den hoechsten Punkt vom Krater erreicht. Die Aussicht auf Arequipa, die umliegenden Vulkane Pichu Pichu und Chachani und auf die Hochebene sind der Wahnsinn. Man kann bis zum Nevado Ampato, dem hoechsten Berg in Suedperu schauen und auf den Salzsee, der sich hinter dem Pichu Pichu erstreckt. Hinter Arequipa sind zudem die ersten Auslaeufer der Wueste Atacama erkennbar. Schnell ein paar Fotos gemacht und dann noch zum inneren Kraterrand um noch ein tiefern Blick in den Krater zu werfen.




Runter geht es dann um ein vielfaches schneller. Wie sind auf direkter Linie ueber ein Ascheband hinunter und sind innerhalb von 25 Minuten wieder an unserem Lager angelangt. Nach weiteren 1.5 Stunden haben wir unser Ausgangspunkt wieder erreicht.



Im Uebrigen gibt es in Arequipa einmal im Jahr ein Rennen. Vom Plaza de Armas, dem Zentrum der Stadt rennen die Teilnehmer bis auf den Gipfel des Vulkans. Wofuer wir 2 Tage und die Fahrt zum Fusse des Berges gebraucht haben, braucht der Beste nicht einmal 5 Stunden.

Friday, June 22, 2007

Papi hat Photos ins Web gestellt

Hier nochmal der Link fuer die Photos unserer gemeinsamen Reise, da einige den selbigen nicht gesehen haben, den Papi ins Forum gepostet hat:

http://www.jwlive.net

Links oben findet ihr dann den Link zu den Bildern von Peru.

Tuesday, June 19, 2007

Colca-Canyon II



Zunaechst geht es von Arequipa nach Cabanaconde im Colca-Canyon. Von Chivay, dem Ausgangspunkt, von dem Papi und ich den Canyon das erste Mal bestaunen durften, braucht man nochmal 2 Stunden mit dem Lokal-Bus um nach Cabanconde zu kommen. Von hier aus geht es dann nur noch zu Fuss weiter. Ich nehme mir am Abend ein Zimmer in der Stadt. Zunaechst glaubte ich das Zimmer fuer mich allein zu haben. Doch der Hotelbesitzer fragte mich noch, ob ich nicht etwas dagegen haette das Zimmer mit einer weiteren Person zu teilen. Gegen ein wenig Gesellschaft habe ich natuerlich nichts und bekomme so am Abend noch Gesellschaft von einer netten Israelin. Die Nacht geht bei weitem nicht ruhig rum. Es gibt in dem Ort noch irgendein Fest bis tief in die Nacht hinein und die Haeusser hier sind nicht gerade schall-isoliert.



1.Tag

Nach einem gemeinsamen Fruehstueck am naechsten Tag verabschieden wir uns. Sie geht den Standard-Touristenpfad nach Sangalle im Colca-Canyon runter (eine 2-Tages-Tour in den Canyon hinunter zu einer Oase und wieder zurueck) und ich begebe mich weiter Richtung Westen in den Canyon hinein. Zunaechst geht an Terrassen und einer Menge Kuehe immer weiter den Canyon hinunter. Mit der Zeit schwinden die Terrassen und ich befinde mich in einer Grass- und Kakteen-Landschaft.


Nach mehreren Stunden Abstieg erreiche ich dann endlich den Fluss. Der Fluss liegt nur noch auf 1800m Hoehe. Cabanaconde liegt auf 3300m. Doch vor mir liegt noch ein weit groesserer Aufstieg bevor. Ich mache mir am Fluss noch ein wenig zu Essen und beobachte ein paar Voegel (laut LP muessten das torrent ducks gewesen sein) wie sie durch die weissen Fluten des Flusses tauchen.

Nachdem ich meine Wasserreserven wieder aufgefuellt habe begebe ich mich zu meinem ersten Lager, 500m ueber dem Colca-Fluss.


2. Tag


Heute ist der erste Tag eines langen Aufstiegs. Es geht in einem Seitental des Canyons 1200m bergauf bis nach Miña, dem letzten Ort vor dem Pass. Doch zunaechst muss ich erstmal nach Choco kommen, einem Dorf, das von meinem Lager eigentlich nur eine Stunde entfernt sein duerfte. Ich begebe mich frueh los um noch vor Einbruch der Dunkelheit in Miña zu sein. Doch ich komme nicht wirklich schnell voran. Der Weg ist recht schmal. Zu schmal fuer die Esel, die an mir vorbei sollen. Immer wieder muss ich wieder zurueck zu einer Ausweichstelle, so dass die Eseltreiber ihre Esel an mir vorbeischeuchen koennen. Das ist nicht ganz so einfach. Die Tierchen scheinen vor mir teilsweise so viel Angst zu haben, dass sie lieber wieder zurueck wollen. Aus der Stunde nach Choco werden dann 2.5 Stunden. In Choco kaufe ich noch etwas Milch und ne Inka-Kola und steige weiter das Tal auf.


Nach einigen Stunden wird das Tal immer enger und ich bin oefters gezwungen, den Bach zu ueberqueren. Das Tal aehnelt nun immer mehr einer Schlucht. Gegen Abend erreiche ich dann endlich Miña. In diesem Dorf leben zum groessten Teil Minenarbeiter, die aus den Berg versuchen Gold abzubauen. Die Menschen hier sind sehr freundlich und wollen einem immer die Hand schuetteln. Europaeer werden hier nur noch selten gesehen. Ich schlage mein Zelt im Zentrum des Dorfes auf. Ein paar Kinder helfen mir dabei und wollen, dass ich Photos von ihnen mache. Woanders wueden sie dafuer Geld haben wollen. Hier wollen sie nur photographiert werden.

3. Tag


Der letzte Tag war ziemlich anstrengend. Bin den schweren Rucksack noch nicht so gewoehnt, den ich schleppen muss und gestern nur mit Muehe bis nach Miña gekommen. Ich beschliesse daher die naechste Etappe in zwei Teile aufzuspalten. Das heisst noch einmal ein Lager im Canyon am Rio Achacota aufzuschlagen. Das hat den Vorteil einen Tag mehr zur Akklimatisierung zu haben und jeweils nur 700 Hoehenmeter am Tag zurueck legen zu muessen.




Von Miña geht es nun weiter bergauf. Ich verlasse das Tal in dem den letzten Tag aufgestiegen bin. Es geht vorbei an bluehenden Kakteen und mit jedem Hoehenmeter wird die Aussicht besser. So langsam verschwinden die Kakteen und es gibt nur noch Grassbueschel. Nach vier Stunden bin ich dann ueber den Kamm und sehe das Tal vom Rio Achacota in dem ich die naechste Nacht verbringen werde.

Es ist erst zwei Uhr und ich bin schon an meinem Lager angekommen. Es wird wohl heute ein recht gemuetlicher Tag, den ich bis Sonnenuntergang mit Kochen und Futtern verbringe.

4. Tag



Heute geht es dann endlich aus dem Canyon heraus. Ich hatte gestern frueh noch mir einen Guide besorgt, der mich ueber den Kamm begleiten soll. Doch die scheinen es hier mit der Uhrzeit nicht wirklich so zu haben. Um acht Uhr wollte er am Fluss sein. Ich baue in Ruhe mein Zelt ab, mache mir noch was zu essen. Es ist 8:30 und vom guia keine Spur. Langsamen Schrittes mache ich mich auf den Weg in der Hoffnung mein Guide holt mich noch ein, immer wieder schaue ich zurueck, doch vom Guide keine Spur. Also muss es dann am Ende doch ohne gehen. Die Aussicht wird immer phenomenaler. Die Luft dafuer um so knapper. Ich versuche so langsam wie moeglich zu laufen um nicht aus der Puste zu kommen. Nach einigen Stunden ist der Pass dann langsam in Sicht. Jetzt ist es nicht mehr weit. Immer wieder muss ich stehen bleiben um nach Luft zu schnappen, doch dann habe ich es endlich geschafft. Ich habe den Pass erreicht. Bis auf ein bisschen zu wenig Luft spuere ich keine Anzeichen von Hoehenkrankheit. Mache noch schnell ein paar Fotos und verlasse dann endgueltig den Canyon. Die Wolken ueber mir ziehen sich langsam zusammen. Hoffentlich wird es kein Regen geben. Doch das Wetter bleibt stabil. Nach 500m Abstieg habe ich dann mein Lager erreicht, ein nettes Plaetzchen auf 4600m Hoehe mit einer Menge grassender Lamas.

5. Tag

Nach einem langen Aufstieg folgt nun ein langer Abstieg. Die Aussicht in das naechste Tal ist wieder der Wahnsinn. Gestern hab ich vom Pass noch Cabanaconde, den Ort von dem ich aus gestartet bin gesehen und heute sehe ich Chachas und seine Terrassen und dahinter das Tal der Vulkane und Andagua, dem Ort den ich morgen Abend erreichen moechte. Dahinter befindet sich wieder eine Gebirgskette mit dem Nevado Coropuna, dem hoechsten Gipfel im suedlichen Peru.

Nach stundenlangen Abstiegs naehere ich mich langsam meinem Ziel. Doch muss ich wohl weiter oben etwas falsch abgebogen sein, so dass ich in einem Nachbardorf gelandet bin. Ueber eine Landstrasse erreiche ich dann doch Chachas. Was ich nicht gewusst habe: Es gibt eine Busverbindung nach Andagua. Und ich habe den Bus um eine halbe Stunde verpasst.

Ich quattiere mich in dem einzigen "Hostal" des Dorfes ein und trinke auf meine Reise erstmal ein Bier. Das Hostal besteht eigentlich aus einem einzigen muffigen Raum, in dem noch die halbe Familie drin schlaeft. Aber auf Zelt auf- und wieder abbauen habe ich dann doch keine Lust. Dieser Ort hat sogar Internet. Ich surfe am Abend noch ein bisschen, doch ist die Verbindung nicht gerade die schnellste.

6. Tag

Ich habe noch genuegen Energie und auf den Bus bis um zwei Uhr zu warten habe ich auch nicht wirklich Lust. Also, laufe ich weiter. Zunaechst geht es wieder bergauf an bluehenden Kakteen. Nach einer guten Stunde habe ich dann den Kamm erreicht, schaue nochmal auf Chachas und steige ab in das Tal der Vulkane. In diesem Tal sind ca. 80 Vulkane, von denen jeder maximal 200m hoch ist und jeder nur einmal ausgebrochen ist. Das Tal ist riesig und ich bekomme davon nur 6 Vulkane zu Gesicht.


Unten im Tal angekommen merke ich, dass es nicht wirklich weiter geht. Ich komme nicht ueber den Fluss. Die Bruecke ist zerstoert und es ist nicht mehr moeglich diese zu ueberqueren. Das Flussbett selber ist sehr steinig und die Stroemung zu stark, als dass ich mit dem schweren Rucksack durch den Fluss will. Ein alternativer Weg entpuppt sich letztendlich auch als Sackgasse. Also bleibt mir nichts anderes uebrig, als wieder aufzusteigen. In meinem Reisefuehrer entdecke ich noch eine weitere Moeglichkeit um nach Andagua zu kommen. Wuerde ich wieder zurueck nach Chachas laufen, wuerde ich abermals den Bus verpassen. Also entschliesse ich mich, den alternativen Weg zu nehmen. Nach einigen weiteren Sackgassen, habe ich dann doch endlich den richtigen Weg gefunden und erreiche am Abend die Terrassen von Andagua. Ich eile ueber die Felder um noch vor Einbruch der Dunkelheit die Landstrasse nach Andagua zu erreichen und bin dann weitere Stunden spaeter endlich in Andagua angelangt.



Am naechsten Tag dann ging es am Abend endlich wieder zurueck nach Arequipa.

Morgen habe ich fuer die naechsten zwei Tage ne Tour auf den Misti gebucht und danach werde ich ueber Puno nach Copacabana, Bolivien fahren. Dort werde ich nen bisschen auf der Isla de Sol wandern und danach gehts nach La Paz.

Thursday, June 14, 2007

Paracas und Nazca


Paracas, 8. Juni


Ab hier geht nun meine Fahrt alleine weiter. Papi schaut sich noch gemuetlich das Viertel Miraflores in Lima an und ich begebe mich gleich weiter nach Paracas, einem kleinen Dorf in der Naehe von Pisco. Hier liegt auch die gleichnamige Insel, auf der Seehunde, Flamingos, Kormorane und manchmal auch Delfine zu sehen sind.
An dem Tag mache ich mal nichts, bummel hoechstens ein bisschen am Strand lang und esse lecker Fisch. Der Strand allerdings laedt nicht gerade zum Baden ein. Eine Menge Algen liegen am Strand und ne tote Robe hab ich auch noch gefunden. Fuer die Voegel allerdings scheint es ein Paradies zu sein: Kormorane, Moeven und Pelikane reichen sich hier die Hand.

Am naechsten Tag gehts dann raus auf die Islas Ballestas, die Galapagos-Inseln fuer Arme. Das ganze ist schon ziemlich touristisch angelegt. Ne Menge Touristenboote scharren sich um die Roben und die Fahrer versuchen so nah wie moeglich an die Tierchen ran zu kommen. Das laesst aber die Roben ziemlich kalt. Die kennen das ganze anscheinend schon. Ein paar Humboldt-Pinguine hab ich auch noch zu Gesicht bekommen, aber die waren nicht ganz so zutraulich. Desweiteren gibts auf der Insel noch eine Menge Komorane und andere Seevoegel.



Nach dem Besuch auf den Inseln gehts dann auf die Halbinsel. Die Insel selber ist eine einzige Sandwueste. Doch das Meer bietet einen reichhaltigen Lebensraum fuer Voegel, Seehunde und andere Meeresbewohner. Ich uebernachte auf der Insel und bewunder in der Nacht den Wahnsinns-Sternenhimmel. Die Sterne kommen mir jedoch alle ziemlich unbekannt vor. Ich erkenne kein einziges Sternbild. Ich muss mich wohl auf der suedlichen Halbkugel befinden. Am naechsten Tag besuche ich noch ein paar Seehunde. Doch auf Grund der Steilkueste kann ich sie nur von weitem beobachten. Dafuer aber um so ungestoerter, da kein einziger Touri in der Gegend ist.

Huacachina, 9. Juni - 11. Juni


Am Abend gehts dann mit dem Bus weiter nach Huacachina, einer kleinen Lagune in der Naehe von Ica. Dieses verschlafene Nest liegt vollstaendig in der Hand von Touristen. Am naechsten Tag lasse ich mich mit nem Buggie ueber die Duenen fahren. Der Fahrer kennt die Gegend anscheinend ziemlich gut und heizt nur so ueber die Duenen. Ist wie Achterbahnfahren, nur besser. Bevor der Magen dann komplett durchgeschaukelt wird, machen wir an einer Sandduene Halt um mit nem Brett unter den Fuessen die Duenen runterzufahren. Allerdings sind an dem Brett nur Klettverschluesse angebracht, so dass ich das Ding nur schwer unter Kontrolle hab. Doch bald hab ich den Dreh raus.
Am naechsten Tag finde ich jemanden, der Snowboards verleiht. Ich schnapp mir so ein Ding und lauf auf die naechstgelegene Duene rauf. Mit dem Board hab ich viel mehr Kontrolle. Jetzt ist es wirklich wie Snowboarden. Allerdings muss man jedesmal die Duene rauflaufen und das ist ein wenig anstrengend, da jedesmal der Sand nachgibt und man am Ende das Gefuehl hat, die Duene sei doppelt so gross.

Nazca, 12. Juni



Ich lasse die Duenen hinter mir und fahre weiter gen Sueden nach Nazca. Auf der Busfahrt treffe ich ein paar Backpacker, die ich zuvor schon auf den Duenen beim Sandboarden getroffen habe. Wir sind nun zu fuenft und schnappen uns in Nazca ne Cessna und fliegen ueber die beruehmten Nazca-Linien, die zwischen 900BC und 600AD von der Paracas- und der Nazca-Kultur weit vor der Zeit der Inkas errichtet wurden. Zu den Linien gibt es natuerlich noch tausend andere Theorien, darunter die von Erich von Daeniken, der meint diese Linien koennen nur von Ausserirdischen stammen. Naja, sei jedem selbst ueberlassen, was er glauben mag.

Arequipa, 14. Juni

Ich befinde mich nun wieder in Arequipa und organisiere gerade meine naechste Tour. Es geht wieder in den Colca-Canyon. Doch diesmal ohne Touris. Ich werde eine ca. 5-Tages-Tour unternehmen, in den Colca-Canyon absteigen auf der anderen Seite wieder rauf und weiter durch das Tal der Vulkane wandern.

Monday, June 4, 2007

Santa Cruz Trek

Santa-Cruz-Trek, 31. Mai - 3. Juni




Wir lassen nun endgueltig kulturelle und archaeologische Sehenswuerdigkeiten hinter uns und begeben uns in die fantastische Bergwelt der Anden. Wir befinden uns nun in Huaraz, dem Ausgangspunkt zahlreicher Berg- und Trekkingtouren. Wir werden einen der beliebtesten Trekkingtouren durch die Anden machen: den Santa-Cruz-Trek, einer vier-tages Tour, die mitten durch das Herz der Cordillera Blanca geht und gaenzlich von der Zivilisation abgeschnitten ist.

Erster Tag:


Von Huaraz aus, fahren wir in den Norden nach Cashapampa, einem kleinen Dorf, von dem aus unsere Wanderung losgeht. Wir geben dem Eseltreiber unsere Gepaeck und gehen nur mit einem kleinen Tagesrucksack beladen los. Das Wetter ist zwar nicht optimal. Die Berge liegen in den Wolken, doch unser Eseltreiber Wilson beteuert immer wieder, dass es schoen wird.
Am Nachmittag sind wir dann in Llamacorral, unserem ersten Lager angekommen. Es liegt auf 3750m Hoehe und die Wolken ziehen nur knapp ueber unseren Koepfen hinweg. Am Abend faengt es dann auch noch zu regnen an. Von schoenem Wetter keine Spur.

Zweiter Tag:


Ich wache in meinem kleinen 1-Mann-Zelt auf. Es wird langsam hell, die Voegel zwitschern und von Regen keine Spur mehr. Als ich mich aus dem Zelt begebe, sind keine Wolken mehr zu sehen. Blauer Himmel und die ersten schneebedeckten Gipfel sind zu sehen. Heute geht es das Tal weiterhinauf bis nach Taulipampa, unserem zweiten Lager auf ca. 4200m Hoehe. Doch bevor ich mich dahinbegebe, mache ich noch einen kleinen Abstecher zum Alpamayo-Base-Camp. Von hier hat man eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden schneebedeckten Gipfel. Darunter auch dem Alpamayo, dem angeblich schoensten Berg der Welt. Man kann sogar eine Tour auf den Gipfel buchen. Doch 800US$ sind mir dafuer doch zuviel. Im Lager dann wieder angekommen, faengt es wieder zu regnen an. Hoffentlich wird das Wetter wieder besser.

Dritter Tag:


Heute geht es in einem steilen Aufstieg hoch zum Pass auf 4750m Hoehe. Die Luft ist hier schon ziemlich duenn und jeder keucht und schleppt sich nur noch den Berg hoch. Doch die Muehe lohnt sich. Das Wetter spielt mit. Blauer Himmel und Sonnenschein. Die Aussicht ist einfach fantastisch auf die umliegenden Berge. Lange koennen wir aber die Aussicht nicht geniessen. Unser Eseltreiber draengt uns, denn wir haben noch einen sehr langen Abstieg in das andere Tal vor uns. Das haelt Papi aber nicht davon ab noch mal in nen Bergsee zu springen. Am Abend erreichen wir dann unser letztes Lager.

Vierter Tag:


Das Wetter ist wieder supi. Bei Morgengrauen stehen wir auf und erhaschen noch einen letzten Blick auf die schneebedeckten Berge. Wir bauen die Zelte ab und begeben uns weiter runter durch ein paar Doerfer ins Tal. Wir muessen noch ein letztes Mal einen kleinen Aufstieg ueberwinden um zum Bus nach Huaraz zu kommen. Nachdem der Bus genuegend Wanderer eingesammelt hat, faehrt er durch ein Nachbartal wieder ueber die Gebirgskette zurueck. Wir bekommen noch ein letztes Mal eine Wahnsinns-Aussicht auf die Berge, darunter auch auf den Huascarán (6768m), dem hoechsten Berg der Tropen.

Heute abend werden wir mit dem Nachtbus nach Lima zurueck fahren. Papi muss dann wieder zurueck in die Heimat fliegen. Ich werde mich gleich weiter nach Pisco begeben.