Monday, August 6, 2007

Villa Tunari


Nur vier Stunden entfernt von Cochabamba liegt das kleine verschlafene Dorf Villa Tunari. An diesem Wochenende ist hier ein nicht zu kleines Fest. Es wird eine Menge lecker Fisch serviert und es fliesst eine Menge Bier. Am Montag ist zudem Feiertag in ganz Bolivien. Das bedeutet, das viele Cochabambinos hierher kommen um zwei Tage lang Party zu machen. Also nix mit "verschlafen".



Die Party geht schon im Bus los. Eine Gruppe von Studenten laedt mich zu Singani mit Sprite ein. Die sind schon im Bus blau. Irgendwie erinnert mich das an die Studienfahrt nach Berlin zu Schulzeiten (lang ist´s her).
In Villa Tunari angekommen verabschiede ich mich von der Gruppe und schaue mir noch schnell das Orchideario, ein Museum mit ueber 70 verschiedenen Orchideenarten an. Leider ist nicht gerade die Zeit fuer die Pflanzen, so dass ich nur wenige in Bluete gesehen hab.



Am naechsten Tag geht´s dann in den Parque Machía. Hier werden Tiere, die in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten worden, wieder aufgepaeppelt. 700 Affen, 8 Pumas, 2 Ozellots, ein Baer und mehrere Papagaien befinden sich hier zur Zeit in Pflege. Saemtliche Sachen, die ich in meinen Taschen hab, muss ich zunaechst an der Rezeption des Parkes abgeben. Nichts darf sich in meinen Taschen mehr befinden. Nur die Kamera darf ich mit in den Park nehmen, die ich wiederum die ganze Zeit in der Hand halten muss. Der Grund dafuer sind die Affen. Die klettern an einem hoch und durchsuchen saemtliche Taschen. Auch Reisverschluesse sind fuer die kein Hinderniss. Die koennen sie mit Leichtigkeit oeffnen. Wuerde man denen einen Schluessel in die Hand geben, waeren die sogar faehig das dazugehoerige Schloss zu oeffnen. Es gibt einige Geschichten, wie die Affen Geldbeutel erbeutet haben und es geht das Geruecht rum, dass sich irgendwo in dem Wald ein riesiger Schatz befindet, den die Affen erbeutet haben.



Nachdem ich einige Stunden mit den Affen gespielt habe, mache ich mich auf zum mirador um einen Blick ueber das Dorf und den dahinterliegenden Regenwald zu bekommen. Auf dem Rueckweg begegne ich dann noch einem alten Puma, der gerade Gassi gefuehrt wird. Bis auf einen halben Meter bin ich an die Katze gekommen. Wenn man sich in dem Park fuer einen Monat verpflichtet, Freiwilligenarbeit zu leisten, kann man unter anderem mit den grossen Katzen arbeiten und diese Gassi zu fuehren.

Wer Lust dazu hat, hier die Seite von dem Park: www.intiwarayassi.org



Am Abend bin ich dann auf das Fest gegangen und hab einige Cochabambinos kennengelernt und mit denen bis in die Nacht gefeiert. Die wissen wie man feiert. Das Bier ist in Stroemen geflossen und Sperrstunde kennen die auch nicht. Viel geschlafen hab ich die Nacht nicht.
Das bolivianische Fernsehen war uebrigens auch da und musste mich Gringo unbedingt auch noch interviewen. Ich hab zwar nix verstanden, hab einfach nur erzaehlt, wie toll das Fest sei. Wahrscheinlich bin ich jetzt die Lachnummer fuer die naechsten Wochen. Meine amigos fuer den Abend fanden es zumindest ziemlich witzig.

Bin nun mittlerweile nach 14h Busfahrt durch die Nacht in Sucre angekommen. Heute ist gerade Nationalfeiertag und hier folgt eine Parade nach der anderen. Bleibe fuer ein paar Tage hier und fahre dann weiter nach Potosi

2 comments:

Jochen said...

Lieber Lutz,
das sind ja wieder ganz neue Erlebnisse. So eine grosse Katze ausführen, das wär mal was ;-)
Im Übrigen scheint es dort mehr Feste zu geben als hierzulande. Genieß es :-))
Daddy

Jochen said...

nochmal ich:
Deine Bilder auf studivz.net sind hervorragend.
Besonders die vom Huayna Potosi.
Da wär ich auch gern mal.