Saturday, August 25, 2007

Santiago und Umgebung


Nun bin ich in Santiago de Chile angekommen. Die Stadt ist gigantisch, eine Metropole, vergleichbar mit anderen Metropolen dieser Erde. Es hat eine Menge Kirchen, vielleicht nicht ganz so viele Museen, wie Paris, eine Menge Einwohner(4.6 Millionen), viel Verkehr und recht beruehmt ist Santiago fuer den Smog. Zum Glueck ist es noch nicht Sommer. Da soll es mit dem Smog besonders schlimm sein.

Es herrscht hier kein Wuestenklima mehr, eher mediterran. Es wird hier langsam Fruehling und die Baeume fangen an zu bluehen.
Eigentlich wollte ich ein paar Museen besichtigen, doch es ist Montag und montags sind alle Museen zu. Also begebe ich mich zum Parque Metropolitano, einem gruenen Huegel mitten in der Stadt. Mit einer Drahtseilbahn geht es rauf. Von hier hat man einen guten Blick ueber die Stadt und die dahinterliegenden, schneebedeckten Berge. Mit einer Seilbahn geht es dann weiter zu einem benachbarten Huegel. Hier gibt es zwei recht exklusive Schwimmbaeder. Doch es ist noch zu kalt und die Baeder haben zu.

Am naechsten Tag schaue ich mir dann das Museo Chileno de Arte Precolombino an. In diesem Museum sind hervorragende Kunstwerke der praekolumbianischen Zeit ausgestellt. Von den Mayas und Azteken im Raum von Mexiko bis runter zu den Mapuche sind alle grossen Kulturen Suedamerikas vertreten.

Eigentlich wollte ich am naechsten Tag dann raus zum Skifahren, habe dann aber wohl doch den Wecker ueberhoert. Also nix mit Skifahren fuer heute. Ich checke aus dem Hotel aus und fahre raus aufs Land. 80km entfernt in dem kleinen Oertchen San Alfonso gibt es eine kleine Ranch auf der ich mein Zelt aufschlage. Nachdem ich den auf dem Grundstueck befindelichen Wasserfall besucht habe, mache ich mir den Grill an und lege Fleisch und Wuerstel drauf.

Am Tag drauf geht es zunaechst mit dem Bus weiter in das Nachbardorf San Gabriel. Von hier aus faehrt kaum noch ein oeffentliches Verkehrsmittel. Der Postbote nimmt mich dann weiter mit bis zu den Baños Morales. Hier gibt es eine kleine Therme. Doch das Wasser ist nicht besonders warm. Dafuer ist es in dem Dorf noch um so kaelter. Hier haelt immer noch der Winter Einzug. Die Saison hat noch lange nicht begonnen. Alles ist zu. Nur ein paar Hunde streunen durchs Dorf.

Zum Glueck hat der Park Monumento Natural El Morado auf. Ein Park, in dem sich ein nahegelegenen Gletscher befindet. Ich stapfe ein wenig durch die verschneite Schneelandschaft. Baeume hat's hier auf 1800m kaum noch und die Berge sehen mir hier wieder etwas vertrauter aus, schoen mit Schnee bedeckt und keine Stein- und Geroellwuesten mehr. Auf nem Pickup geht es dann wieder zurueck nach San Alfonso.

Am naechsten Tag gehts wieder nach Santiago. Hier schaue ich mir dann den Friedhof an. Der hat schon was. Die meisten werden hier in Betonnischen oder auf winzingen Graebern beerdigt. Wer aber mehr Geld uebrig hat, der kann sich schon etwas mehr leisten. Bis hin zu kleinen Burgen oder kirchenaehnlichen Grabstaetten oder ganzen Familiengruften ist hier alles vertreten.
Ansonsten ist der Tag recht verregnet. Es ist mein erster wirklicher Regentag seit ueber drei Monaten. Doch das Stadtbummeln macht so dann doch nicht wirklich Spass.

Ich schaue mir am naechsten Tag das Museo de la Solidaridad Salvador Allende an. Leider ist hier die Information vom Lonely Planet recht veraltet. Zum einen ist das Museum mittlerweile umgezogen. Zum anderen misse ich die vom LP versprochenen Werke von Matta, Miró und Yoko Ono. Doch hat das Museum auch so seinen Reiz, da es die dunkle Epoche der Pinochet-Zeit (die in Chile sonst sehr gerne verdraengt wird) widerspiegelt. Das Museum wurde zur Feier der sozialistischen Bewegung, die Salvador Allende zur Macht verhalf, gegruendet und musste daher in der Zeit der Pinochet-Diktatur sein Dasein im Untergrund fristen.


Ich hab's geschafft frueh aufzustehen. Am Himmel keine Wolke zu sehen. Das schlechte Wetter hat sich verzogen. Oben auf dem Berg hatte es die letzten Tage zehn Zentimeter Neuschnee gegeben.
Und nun: blauer Himmel und Sonnenschein und klasse Schnee. Trotzdem ist es ziemlich kalt und der Schnee ist auch am Nachmittag noch nicht zu nass. Ich treffe im Lift auf zwei Amerikaner, die in Santiago fuer eine englische Wirtschaftszeitung arbeiten. Gemeinsam fahren wir den ganzen Tag nur noch querfeldein, ab von jeglichen Pisten. Da sie hier den ganzen Winter ueber am Wochenende Skifahren gehen, kennen sie die Gegend auch recht gut und zeigen mir die besten Routen.

Die Saison ist hier uebrigens ein wenig laenger. Von Juni bis Dezember kann man Skifahren/Snowboarden gehen. Und obwohl es in Santiago selber nur sehr selten unter null Grad hat, ist das Skigebiet nur eine Stunde entfernt.

1 comment:

Jochen said...

Lieber Lutz,
jetzt bist Du wieder auf für mich vertrautem Boden, in Santiago.
Inzwischen habe ich mir die Webseiten für die ALMA und TMT Teleskope angesehen. Das ist richtig verrückt. Zeit und Raum scheinen aufgelöst. Ich bin mal gespannt was davon später im Internet zu sehen sein wird.
Laß Dir's weiterhin gut gehen.
Daddy