Thursday, July 12, 2007

Rurrenabaque



3.7 - 10.7.

1. Tag

Endlich gehts mal wieder in waermere Gefilde. Mit dem Flieger geht´s von La Paz nach Rurrenabaque in den Dschungel. Am Flughafen werden wir von unserer Reisegruppe abgeholt und wir fahren sofort in Richtung Pampas.
Capybara

Die Pampas ist eine Grassebene, die von einem kleinen Fluss durchzogen ist. In der Regenzeit ist ein Grossteil der Pampas ueberschwemmt. Um jedoch dahin zu kommen muessen wir eine dreistuendiger Autofahrt ueber staubige Schotterpiste ueber uns ergehen lassen.

Kaiman


Kraeftig durchgeschuettelt wechseln wir dann auf ein Boot und fahren nochmal drei Stunden bis wir unser Quartier mitten in den Pampas erreicht haben. Doch war die Fahrt mit dem Boot viel angenehmer und wir haben schon einmal einen kleinen Vorgeschmack von den Pampas bekommen. Am Ufer lauern ueberall Kaimane, sonnen sich Schildkroeten und grassen Capybaras.

Auf der Such nach der Anakonda

2.Tag

Am Morgen gehts zunaechst auf Anakondajagt. Wir ziehen vier Stunden durch die feuchte Grassebene. Doch will sich uns keine Schlange zeigen. Unser Guide hatte uns vorher noch versichert, dass er eine 90% Erfolgschance hat. Da muessen wir wohl die 10% erwischt haben.



Am Nachmittag gehen wir dann zu den rosaroten Flussdelphinen baden. Unser Guide versichert uns, dass es gaenzlich ungefaehrlich ist. Solange die Delphine bei uns sind, sind angeblich Piranhas und Krokodille weit entfernt. Um unsere Zweifel zu zerstreuen, springt er als erstes rein. Nach etwas Zoegern folgen wir ihm. Die Delphine haben heute aber nur wenig Lust zu spielen. Manchmal stubsen sie angeblich einen oder knappern am Zeh.



3. Tag

Bevor wir wieder zurueck nach Rurrenabaque aufbrechen, gehen wir am Morgen Piranhas angeln. Der ganze Fluss ist voll von den Viechern. Man braucht nur ein Stueck Schnurr, nen Angelhaken und bissle Fleisch und binnen weniger Sekunden beisst so ein Vieh an. Meistens schaffens aber die Biester das Fleisch ohne Angelhaken zu fressen. Doch ab und zu, hat man doch mal einen an der Angel. Man muss dann sehr vorsichtig sein, wenn man den Haken vom Piranha entfernen will. Die sind ganz schoen aggresiv und beissen gerne auch mal in den Finger (und die haben starke Beisserchen).





Zurueck heizt unser Guide mit dem Boot den Fluss runter und macht nirgends mehr Halt. Mittlerweile sind Capybaras und Krokos eh langweilig geworden.

4. Tag

In Rurre machen wir einen gemuetlichen Tag, liegen am Pool, lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und schluerfen Cocktails.
Am Nachmittag fliegen dann meine Mitbackpacker wieder zurueck nach La Paz. Ich bleibe noch fuer ein paar Tage um den Dschungel noch zu sehen.



5. Tag

Zum Purzeltag geht es mit dem Boot von Rurre den Beni-Fluss rauf. Die naechsten Tage wird der Guide uns einiges Wissenwertes ueber die Pflanzenwelt im Dschungel erzaehlen und mit bisschen Glueck werde ich auch ein paar Tiere sehen. Doch hab ich mit der Gruppe erstmal nicht so viel Glueck. Ich bin mit drei bolivianischen Touristen unterwegs. Der Guide kann die grundsaetzlich nicht leiden und bald merke ich auch warum. Die laufen durch den Dschungel als waeren sie Marktschreier mitten in La Paz. Das schraenkt natuerlich die Moeglichkeit Tiere zu sehen, die groesser als Ameisen sind, extrem ein.




Dafuer zeigt uns unser Guide eine Menge Pflanzen, die man u.a. fuer einen Liebestrank oder gegen Mosquitos verwenden kann. Auch haben wir Baumbart (Treebeard) gesehen. Hier gibts wirklich einen Baum, der pro Jahr mehrer Zentimeter wandert. Sprechen wollt er dafuer aber net.
In der Nacht gehts nochmal auf "Jagt". Diesmal schliesse ich mich einer anderen Gruppe an. Wir laufen an einem trockenen Flussbett entlang um nach Tieren Ausschau zu halten und finden Spuren eines Pumas, eines Jaguars und eines Tapirs. Auch wecken wir zwei Voegel auf, die aufreschreckt um das Licht unserer Taschenlampen fliegen.




6. Tag

Am Morgen bin ich wieder mit dieser nervigen Familie unterwegs. Um doch noch einige Tiere zu sehen, frage ich meinen Guide, ob es nicht moeglich waere am Nachmittag allein mit ihm durch den Dschungel zu ziehen. Und es ist moeglich. Wir lassen am Nachmittag die Bolivianer im Lager und schleichen durch den Dschungel. Der Guide ist Wahnsinn. Wo ich nur Gruen sehe, macht er irgendwo Affen aus. Ich hoere jedoch nix und ich sehe auch nix. Doch ich glaube ihm einfach mal. Langsam schleichen wir uns durch den Dschungel. Ploetzlich faengt mein Guide an mitten durch den Dschungel zu rennen. Ich hab Muehe an ihm dran zu bleiben. Nach 5min Hast durch den Dschungel bleibt mein Guide abrupt stehen, geht in die Hocke und zeigt in die Baumwipfel. Wie sind umgeben von einer Gruppe von Kapuzineraffen, die sich nun lautstark ueber unser Eindringen beschweren.

Affen waren zu weit weg zum Photographieren, also musste der Schmetterling herhalten

Kurz darauf sehen wir noch eine weitere Affenart und hoeren in der Ferne ein lautes Gebruell. Wir gehen in die Richtung, von wo der Laerm kommt und ich bin mir auf einmal nicht sicher, ob ich diesem Tier, das so durch den Wald bruellt, begegnen moechte. Wir kommen dem Gebruell naeher und auf einmal verstummt es. Ueber uns in den Baeumen sehen wir dann den Grund fuer den Laerm: Bruellaffen.

7. Tag

Nach einem kurzen Besuch durch den Dschungel geht es wieder zurueck nach Rurre. Es ist mittlerweile gar nicht mehr warm. Der kalte Wind aus dem Sueden beschert uns nun gerademal 15 Grad. Das hat jedoch etwas gutes. Mosquitos und Sandfliegen haben sich verkrochen.

Nach sieben Tagen Dschungel bin ich wieder zurueck in La Paz. Diesmal goenne ich mir -als eine Art Geburtstagsgeschenk- ein wenig Luxus und hab mich im schweizer Hotel Oberland einquartiert, was u.a. ne Sauna, Swimmingpool und Weissbier hat :D

1 comment:

Jochen said...

Lieber Lutz,
dann lass es Dir erst einmal gutgehen.
Hier ist das Wetter nach viel Regen sehr sonnig.
So gehts jetzt erst mal ins kühle Naß.
Viele Grüsse von allen
Daddy