Saturday, June 30, 2007
Isla de Sol
Copacabana und Isla del Sol, 27.6. - 30.6.
Endlich bin ich in Bolivien. Der Grenzuebertritt war ueberhaupt kein Problem. Hab noch Geschichten gehoert, wie die Einheimischen an der Grenze durch allerlei Tricks an das Geld der Touristen kommen wollten. Doch hab ich davon nichts mitbekommen.
Die erste Station ist Copacobana am Titicacasee. Die Kirche in der Stadt veranstaltet hier taeglich eine Segnung fuer Automobile, besser gesagt fuer alles was Raeder hat. Die Autos werden bunt geschmueckt. Es werden vor dem Auto ein paar Tropfen Bier gegossen (der Rest vom Kasten wird natuerlich getrunken). Und danach wird heimgefahren. Kann ja dann nix mehr passieren. Auto ist ja gesegnet worden.
Von Copa gehts dann mit dem Boot auf die Isla del Sol. Das Dorf an der Anlegestelle ist jedoch ein bisschen zu touristisch. Obwohl ich spaet dran bin, entschliesse ich mich trotzdem noch die 10km bis in den Norden zu laufen um dort mein Zelt aufzuschlagen. Der Tourismus hinterlaesst im uebrigen auch hier seine Spuren. Hinter jedem Haus bettelnde Kinder, die nach caramelos oder bolivianos fragen. Das kann ich mittlerweile ueberhaupt nicht mehr leiden und die bekommen von mir auch nix. Ein (Rotz)Bengel wollte -nachdem ich ihm gesagt hab, dass ich nix hab- nen Stein nach mir werfen. Die nichttouristischen Treks gefallen mir da mittlerweile immer besser. Da ist alle noch urspruenglicher.
Zum Sonnenuntergang erreiche ich dann endlich den Strand im Norden, wo ich mein Zelt mit den letzten Sonnenstrahlen aufschlage.
Mit den ersten Sonnenstrahlen wache ich auf. Ich beginne den Tag gemuetlich. Mach mir erst mal nen Tee und ein Fruehstueck, bestehend aus Nudelsuppe, Oliven und bissle Kaese. Zu mir gesellen sich spaeter zwei Kinder, die gerade Schafe hueten (und nicht betteln). Ueberrascht davon, dass es auf der Insel doch noch paar Kinder gibt, die vom Tourismus nicht komplett verzogen sind, gebe ich ihnen ein paar Kekse und den Rest von meinem Fruehstueck.
Ich mache mich dann auf die Ruinen im Norden der Insel zu besuchen, die schon vor den Inkas errichtet wurden. Hier befindet sich auch der "Titi-Karka", der Puma-Felsen. Angeblich hat der See seinen Namen von genau diesem Felsen. Doch braucht man sehr viel Fantasie um nen Puma in dem Felsen zu erkennen. Ich hab da keine Katze gesehen (auch nachdem mir ein Lokal gezeigt hat, wo sich angeblich Augen und Ohren der Katze befinden).
Nach den Ruinen springe ich noch kurz in den See. Kann nicht von der Insel gehen ohne einmal im See geschwommen zu sein ;) Doch war er nicht wirklich warm.
Wieder im Sueden angekommen, stelle ich fest, dass ich das Boot zurueck zum Festland verpasst hab und muss noch eine Nacht auf der Insel verbringen. Bei einem Bierchen geniesse ich die Aussicht vom Hostel aus. Am Abend gehe ich noch auf den naechst gelegenen Huegel um den Sonnenuntergang anzuschauen. Hier lerne ich nen Tuerken kennen, der bei ner Airline arbeitet und fuer umme um die halbe Welt fliegen kann (auch will :D). Wir gehen gemeinsam nach dem Sonnenuntergang lecker Fisch essen und lernen noch nen Schweizer und nen Deutschen kennen. Isla del Sol scheint einer der Hauptknotenpunkte des Gringo-Trails zu sein. Gemeinsam beschliessen wir am naechsten Tag zureuck zum Festland zu fahren und dann weiter nach La Paz.
Die Fahrt nach La Paz ist auch ein wenig abenteuerlich. Wir muessen noch ein letztes Mal den See ueberqueren. Dafuer muessen wir alle den Bus verlassen. Der Bus wird auf nem Floss-artigen Boot ueber den See geschifft und wir muessen die Faehre nehmen.
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3 comments:
Hey, der Lutz ist auf der Insel der Sonne...schick doch mal etwas Sonne rüber....hier is so verhangen :(
LG
Katrin
Hi Lutzi,
das klingt ja ganz toll. Fahr bloß langsam mit dem Rad, weil da kann man sich wohl ganz arg aua tun habe ich gehört. Hier in Karlsruhe gibts net so viel neues. Obwohl: am Wochenende war Unifest und es war einfach suuuupi. ICh hab zwar fast 42 Stunden nciht geschlafen, aber das wird immer eines der unvergesslichen Events bleiben und wir hatten nur für diesen einen Tag mal gutes Wetter!
Lieber Lutz,
nun habe ich die virtuelle Gipfeltour zu Deinen Reisebeschreibungen und Postfach erklommen. Ich lese, daß Du ja ganz schön fleißig am Wandern und Bergsteigen bist. Wohl bist Du zur Zeit in Bolivien und wirst auch dort mit Deinen Rucksackkameraden am 8. Juli Geburtstag feiern, und dahin möchte ich Dir heute schon - damit die Wünsche auch rechtzeitig ankommen - ganz herzlich gratulieren und wünsche Dir vor allem Gesundheit, das klingt zwar wie platte Tüten, ist aber wirklich so!
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Du auf die Welt kamst, das war ein Fest, na und eine Aufregung kann ich Dir sagen. Tante Silvia war noch nicht dabei, trägt mir jedoch auf, liebe Grüße mitzuschicken. Seither sind 29 Jahre vergangen und Du hast die besten Mannesjahre vor Dir. Ich wünsche Dir, schiebe nichts auf die lange Bank, ergreife die körperlichen und geistigen Herausforderungen des Kommenden, es wird eine schöne, eine aufregende Zukunft mit großen Veränderungen.
Dichterfürst Goethe hat es uns klassischer ins Buch geschrieben: „Nur der verdient das Leben wie die Freiheit, der täglich sie erobert.“ Fast ist man geneigt, es um die Liebe zu erweitern, daß Goethe hier die Liebe explizit nicht erwähnt - nun sie ist das Leben und für Goethe essentiell - gelangt doch erst durch sie der Mensch zur Vollendung. Viva la Vida!
Eine Weile haben wir uns nicht mehr gesehen, das sollten wir, also nach Deiner Exkursion, zu der ich Dir noch das Glück des Tüchtigen und Mutigen wünsche, ins Auge fassen.
Mit einem kräftigen Berg Heil! - von den Alpen in die Anden grüßt Dich
Dein Onkel Rolf
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