Monday, May 28, 2007

Auf dem Weg zum Machu Picchu

Puno, 22. Mai



Eigentlich wollten wir heute mit dem Zug nach Cusco weiterfahren. Doch leider faehrt am Dienstag keine Bahn. Da wir genug Zeit eingeplant haben, entschliessen wir uns noch einen Tag laenger am Titicaca-See zu bleiben um morgen dann den Zug zu nehmen. Wir haetten zwar den Bus nehmen koennen, doch soll diese Zugstrecke eine der schoensten der Welt sein und das wollen wir natuerlich nicht verpassen.


Wir beschliessen also heute auf die schwimmenden Inseln auf dem Titicaca-See zu fahren. Diese Inseln wurden vor Jahrhunderten vom Volk der Uros aus Schilf gebaut um sich von anderen aggresiven Voelkern, wie z.B. den Inkas abzuschotten. Diese Taktik hat auch ganz gut geklappt. Es war das einzige Volk in der Gegend, das den Inkas trotzen konnte. Dem Tourismus heute dagegen konnte sich das Volk nicht wehren. Nur ein paar wenige Inseln existieren noch, die fuer Touristen nicht (oder nur schwer) zugaenglich sind. Dort ueberwiegt noch das tratitionelle Leben. Auf den anderen Inseln kann man sich dagegen mit ein bisschen Fantasie noch vorstellen wie die Menschen damals gelebt haben. Die meisten Inseln quellen ueber mit Souvenirstaenden, die alle den selben Kram verkaufen. Auf vielen Inseln hat auch die moderne Technik Einzug gehalten: ueberall sind kleine Solaranlagen zu finden, die Fernseher und Radios mit Strom versorgen. Wer glaubt, dass die meisten Menschen wirklich noch auf den Inseln leben, der irrt auch. Das Leben ist zu hart auf den Inseln, so dass die meisten Einheimischen mittlerweile eine Wohnung auf dem Festland haben und nur noch tagsueber fuer die Touristen da sind.

Arm sind die Leute auf den Inseln auch nicht wirklich. Wir dachten erst, das waeren die aermsten Schlucker, doch Heerscharen von Touristen tagtaglich lassen jede Menge Soles auf den Inseln. Fuer jedes Photo nehmen die Einheimischen gerne 1 - 5 Soles und das laebbert sich zusammen, so dass die Leute dort wohl zu den Besserverdienern in der Gegend gehoeren.



Juliaca, 23. Mai




Heute waeren wir mit dem Zug nach Cusco gefahren. Waere da nicht der Streik. Es streikt nicht die Bahn, sondern irgendeine andere Transportgesellschaft. Und in Peru wird so ein Streik ein bisschen ernster genommen. Dann werden halt gleichmal alle Transportwege auf dem Land blockiert. Da wir nicht wissen, wie lang der Streik noch dauern kann, entschliessen wir uns nach Juliaca mit dem Taxi zu fahren um den Flieger nach Cusco zu nehmen. Auf dem Flughafen kann uns der Typ jedoch am Schalter keine Tickets verkaufen, weil der Computer nicht mit dem Buchungssystem angeschlossen ist. Also fahren wir wieder in die Stadt rein, kaufen ein Ticket fuer den naechsten Tag und quartieren uns im erstbesten Hotel ein.

Juliaca ist aber leider eine Stadt mit null Sehenswuerdigkeiten. Es gibt aber ein kleines Dorf, das 35km entfernt von Juliaca liegt, das ein wenig zu bieten hat. Wir nehmen also ein Colectivo in das Dorf Lampa. So ein Colectivo ist ein leicht umgebauter Kombi, bei dem auch noch im Kofferraum zwei Plaetze eingebaut sind, so dass bis zu 6 Personen mitgenommen werden koennen. Damit es ich lohnt, faehrt der Fahrer erst dann los, wenn alle Plaetze belegt sind. Als wir ankommen, sind aber leider die vorderen Plaetze alle schon belegt und wir muessen uns mit dem Kofferraum begnuegen. Nach einer halben Stunde Fahrt sind wir dann auch schon in Lampa angekommen.


Es ist Mittagszeit und die Kirche, die einzige Besonderheit in dem Dorf macht noch Mittagspause. Jedoch gib es 4km entfernt eine Hoehle mit ein paar Hoehlenmalereien, die wir uns in der Zwischenzeit anschauen koennten. Doch Taxis scheint es in Lampa nicht wirklich viele zu geben, so dass wir eine Fahrrad-Rikscha nehmen. Leider ist das Ding weder geoelt, noch sind die Reifen wirklich aufgepumpt. Der Typ auf der Rikscha strampelt sich ab und ist trotzdem nicht viel schneller, als zu Fuss. So eine Fahrt kann dann Stunden dauern. Erstaunlicherweise ging die Fahrt jedoch recht schnell vorueber. Nur sind wir nicht bei den Hoehlen, sondern bei einer Chinchilla-Farm angelangt. Unser Fahrer wollte uns anscheinend missverstehen. Doch sind wir ihm nicht sehr boese drueber, da wir fuer ein paar Hoehlenmalereien nicht Stunden vergeuten wollten. Nachdem wir ein paar Photos gemacht haben, kehren wir wieder in das Dorf zurueck. Diesmal zu Fuss.

Nachdem wir im Dorf wieder angekommen sind, besichtigen wir die Kirche, die ein paar Highlights zu bieten hat. Hier hatte sich jemand in der Kirche noch zu Lebzeiten sein Grab bauen lassen. Sein Grab besteht aus einer grossen Kuppel auf der sich eine der wenigen Kopien von Michelangelos beruehmter Statue La Pietà befindet. Im Inneren seines Grabes hat er Skelette von verstorbenen Spaniern aus den Katakomben der Kirche im Inneren seines Grabes "stilvoll" anbringen lassen. Sehr skurril.

4 comments:

DerHonk said...
This comment has been removed by a blog administrator.
Katrin said...

lol....omg..duhonk..bist du arm...

Ich freu mich auf jeden Fall, dass es euch gut geht ;)

Küsschen Katrin

Lutz said...

was passiert eigentlich, wenn ich auf dieses Symbol mit der Muelltonne klicke ???

Ups ....

Sorry, Schwager.

;)

DerHonk said...
This comment has been removed by the author.